
Auf meiner To-Want- Liste für den Herbst 2024 steht etwas, worüber im Moment ganz viele Leute reden. Social Media ist voll davon und in Drogerien werden die Zutaten dafür feilgeboten. Es wird suggeriert, dass es etwas zu tun hat mit Lifestyle. Gemütlichkeit. Wohlfühlen. Selbstfürsorge. Sich was gönnen. Dass es einfach fest zum Herbst gehört. Es ist so ein Frauending. Ich rede von Pumpkin Spice Latte. Einem süßen Kaffeegetränk mit Kürbisbrei, Gewürzen und Milch.
Die Inhalte dieses Blogartikels
Die Beschaffungsodyssee oder: Pumpkin was?
Dieser Trend soll nicht an mir vorbeigehen. Ich also rein in den Drogerie-Fachhandel mit Dekorationsakzenten und Fotostation - auf der Suche nach den Zutaten. Ausverkauft. Na dann muss es ja wohl echt gut sein. Verknappung hat schon immer funktioniert im Marketing :-) Im zweiten Laden weiß ich, dass die sehr gut sortiert sind, was Gewürze anbelangt. Ich frage die Verkäuferin nach dem Pumpkin Spice. Sie: "Waaaaas?" Ich: "Na ja, dieses Gewürz, das in den Kürbiskaffee kommt, den im Moment jeder trinkt." Sie: "Kürbis? Ja Kürbis haben wir schon. Schauen Sie mal beim Gemüse." Danke fürs Gespräch. Also wieder nichts. Etwas entmutigt wandere ich zu Laden Nummer drei und werde wieder enttäuscht. Unbedingt will ich das Zeug ausprobieren und bestelle mir somit - völlig überteuert - online ein Döschen von dem herbstlichen Zauber-Gewürz. Jetzt muss ich nur noch zwei Tage warten. Habe ich schon erwähnt, dass Geduld nicht zu meinen Stärken gehört?
Das Geschmacksexperiment
Endlich kommt das Päckchen an. In meinem Kopf sehe ich mich Latte schlürfend warm eingemummelt auf der Couch. Richtig heimelig und gemütlich. Genussvoll. Zufrieden. Euphorisch lasse ich mir einen duftenden Espresso herunter. Schaue mir nochmal die Zubereitungsanleitung genau an. Ein Teelöffel Gewürz soll unter einen Espresso gerührt werden. Ich öffne also das Döschen. Und was mir entgegenschlägt verursacht mir fast Übelkeit. Es riecht extrem nach Nelke und Muskat. Ob das lecker schmecken kann? Ich entschließe mich, für meinen Kaffee nur die Hälfte der Gewürzmenge zu benutzen. Ich rühre den gekauften Kürbis-Babybrei unter. Und Zucker, obwohl ich überhaupt keinen süßen Kaffee mag. Aber da scheint es ja dazu zu gehören. Darauf meinen wunderbar cremigen Milchschaum. So weit - so gut.

Jetzt geht es ans Probieren. Ich mache es mir gemütlich und nehme den ersten Schluck. Und jetzt muss ich brandehrlich sein. Es schmeckt überhaupt nicht. An der Bewertung "eklig" schramme ich gerade so vorbei. Wahrscheinlich nur deswegen, weil ich das Gewürz schon reduziert habe. Aber lecker ist es eben auch nicht. Einfach nur süß. Ich schmecke keinen Kürbis. Nur Muskat und Nelke. Keinen Zimt. Ich gebe aber nicht auf, rede es mir schön. Vielleicht muss es ja ein wenig abkühlen, damit sich alle Aromen entfalten. Auch der achte Schluck ist aber leider nicht besser. Entnervt gestehe ich mir ein, dass dieses Experiment mal so was von in die Hose ging.

Immerhin kann ich einen Haken auf meiner To-Want-Liste machen. Bei genauerem Nachdenken bin ich dem Pumpkin Spice Latte aber total dankbar. Denn er hat mich darauf gebracht, diesen Artikel zu verfassen und einige total wichtige Business-Learnings für Dich anschaulich zusammenzufassen. Danke Latte :-)
Learnings für Dein Business
1. Kontrolliere Deine Erwartungen. Neugierde an sich ist ja total super. Sie führt dazu, Neues zu testen. Lass Dich aber nicht von völlig falschen oder überzogenen Erwartungen leiten. Sonst folgt hinterher die große Enttäuschung.
Themen, bei denen ich zu Beginn meiner Praxis überzogene Erwartungen hatte:
- Wie nützlich manche Fortbildungen im Alltag wirklich sind
- Wie lange es dauert, bis ich nach der Praxisgründung schwarze Zahlen schreibe
- Wie viel Zeit ich brauche, um einen erfolgreichen Blog aufzubauen
- Wie viel Übung es braucht, um Hypnose ohne Skript zu beherrschen
- Wie notwendig eine fancy Onlinekurs-Plattform für mein Business wirklich ist
2. Nicht immer lohnt es sich dem "hottest sh**" nachzujagen. Nicht jeder Trend passt zu Dir, Deiner Unternehmerpersönlichkeit und Deinem Business. Jeder macht Podcasts und schreibt Texte mit KI? Das heißt noch lange nicht, dass das für Dich die beste Lösung ist und wirklich dazu führt, dass Du erfolgreicher bist, bessere Arbeit leistest oder Deinen Klienten besser dienst.
3. Vertraue Deiner Intuition. Ich wusste schon vorher, dass süßer Kaffee mir nicht schmeckt. Habe mich aber davon nicht abschrecken lassen. Und genauso ist es mit Businessentscheidungen. Dein Bauch sagt zu Dir: Lass die Finger von dem Coaching, dem Websiteanbieter, dem Zahlungsdienstleister oder dem Produkt? Dann hör darauf.
4. Lass Dich nicht über den Tisch ziehen, weil Du etwas unbedingt willst. Ich habe online für die Gewürzdose knapp zehn Euro bezahlt. Obwohl sie im Handel deutlich billiger ist. Weil ich das Getränk unbedingt probieren wollte. Weil ich keine Lust hatte zu warten. Oft wird Dir gesagt, Du brauchst unbedingt xy für Dein Business. Auf jeden Fall Wordpress für Deine Website. Auf jeden Fall Digistore als Zahlungsanbieter. Unbedingt Zoom für Deine Webinare - am besten gleich für über 100 Teilnehmer. Wer will schon kleine Brötchen backen? Auf jeden Fall Coachy oder noch viel aktueller Skool als Kursplattform. Keine Frage - alle genannten Dinge sind gut. Aber brauchst Du all das bereits ab Tag 1? Wenn Du noch nicht mal weißt, mit welchen Klienten Du arbeiten möchtest und ob diese bereit sind, Dein Angebot zu zahlen? Ganz schnell hast Du 500 Euro im Monat Fixkosten zusammen - ohne Praxismiete! Suche mit Ruhe und Verstand aus. Checke Alternativen. Schau, was Du in Deinem Business-Entwicklungsstand gerade wirklich brauchst. Und ich kann Dir aus Erfahrung sagen: bevor Du keinen einzigen Online-Kurs verkauft hast, brauchst Du keine Kursplattform!
5. Es gibt mehr als einen richtigen Weg. Schau Dir deshalb alle Optionen an. Ich hätte zum Beispiel auch beschließen können, die erste Pumpkin Spice Latte meines Lebens im Café zu trinken. Hätte vielleicht fünf Euro gekostet. Anstatt der elf Euro, die ich bezahlt habe. Und ich hätte jetzt keine überflüssige Gewürzdose im Regal stehen. Du kannst für Dein Business entscheiden, worauf Du Deinen Fokus setzt. Und welche Variante Du wählst, um dorthin zu kommen.
Ich zeige Dir an einem Beispiel, was ich damit meine: Du möchtest endlich in die Hufe kommen und 2025 mit Deiner Praxis erfolgreich durchstarten?
- Variante 1: Du wurschtelst Dich selbst durch. Investierst viel Lehrgeld und noch mehr Lebenszeit.
- Variante 2: Du holst Dir für 0 Euro meinen 12-Schritte-Plan "How to Hypnosepraxis" und arbeitest selbst damit weiter.
- Variante 3: Du hast Lust, die Adventszeit dazu zu nutzen, Dein Business durch Klarheit, Strategie und zu Dir passendes Marketing anzukurbeln? Trag Dich gerne ein für meinen Adventskalender Businessplanung 2025 - ebenso für 0 Euro.
- Variante 4: Du beschließt, Dir mehr Unterstützung zu holen, denn aller Anfang ist schwer. Deshalb buchst Du Dir einen Strategienachmittag mit mir und wir erarbeiten gemeinsam Deine nächsten Schritte.
- Variante 5: Du möchtest an die Hand genommen werden und wünschst Dir längerfristige Begleitung? Nimm Kontakt mit mir auf für ein kostenloses Erstgespräch. Darin klären wir, was Du brauchst und wie ein 1:1 Mentoring aussehen könnte.
Wichtig ist also, alles Möglichkeiten zu checken. Und dann zu entscheiden, welcher Weg für Dich passt.
6. Es ist völlig in Ordnung, gegen den Strom zu schwimmen und laut darüber zu sprechen. Ich weiß, dass es dort draußen ganz viele Leute gibt, die Pumpkin Spice Latte total genial finden. Ohne jemanden anzugreifen, sage ich hier aber laut und öffentlich: Ich mag es nicht. Und das ist nicht verhandelbar. Genauso laut und deutlich sage ich: Hypnoseskripte sind etwas für die Ausbildung und die allererste Zeit, in der man mit der Technik arbeitet. Um reinzukommen und sicherer zu werden. Das ersetzt nicht, dass Du Dich damit befasst, wie es geht, frei, spontan und individuell zu arbeiten - ohne vorgefertigte Suggestionstexte. Wie das geht, zeige ich Dir in meinem Buch:
Schreib doch mal in die Kommentare: Hast Du schon Pumpkin Spice Latte probiert und magst Du diesen Geschmack? Was erzählt das über Dein Business?
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