Warum Du einen Adventskalender für Deine Klienten erstellen solltest und wie das geht

Der Advent ist eine magische Zeit. Unter der Voraussetzung dass es uns gelingt, den Stress und die Hektik des Erwachsenenlebens beiseite zu schieben. Dann, wenn es uns gelingt, die strahlenden Augen und die Vorfreude des Kindes in uns wieder hervorzuholen. Was wäre da besser geeignet als der Adventskalender, den man direkt mit Warten, Hoffen, Spannung und Freude verbindet. Seit Jahren gibt es bei mir einen Adventskalender für Klienten. Sowohl in meiner Hypnosepraxis als auch in meiner Eigenschaft als Trainerin und Mentorin für Hypnose-Coaches und Therapeuten. In meinem Artikel findest Du neun gute Gründe, warum auch Du einen Adventskalender erstellen solltest um ihn den Klienten in Deiner Praxis anzubieten. Und ich liefere Dir praktische Umsetzungsideen.

1. Einen Adventskalender zu erstellen bedarf einiger Vorbereitung. Diese investierte Zeit und Liebe bemerken Deine Klienten und erleben das als Wertschätzung.
2. Ein Türchen öffnen zu dürfen, kann ein Ice-Breaker im Umgang mit schwierigen Klienten sein. 
3. Den Adventskalender wahrzunehmen, bietet direkt Gesprächsstoff und ist ein prima Einstieg in eine Sitzung.
4. Sofort werden Erinnerungen an die Kindheit wach, was für Coaching/Therapie sehr nützlich sein kann.
5. Es kann kindliche Freude beim Klienten erzeugen, etwas geschenkt zu bekommen.
6. Du selbst tauchst beim Erstellen in den weihnachtlichen Zauber ein und tust damit Deiner Seele etwas Gutes.
7. Du hebst Dich und Deine Praxis damit stark von der Konkurrenz ab. 
8. Du zeigst ein Stück Deiner Persönlichkeit und Deiner Haltung damit. 
9. Du kannst den Adventskalender sogar als Marketing-Instrument nutzen, wenn Du personalisierte Mini-Geschenke darin versteckst.

Deine erste Entscheidung sollte sein, ob es ein online oder offline Adventskalender sein soll. In einen Online-Kalender kannst Du Audiodateien, Textdokumente, Videos und Bilder packen. Offline werden es eher physische Produkte sein. Ein Online-Kalender ist überall zugänglich, kann Begleiter in der Vorweihnachtszeit sein, ist aber in Deiner Praxis nicht sichtbar. Einen Offline-Kalender kannst Du direkt an einem Schrank in der Praxis befestigen und ihn so zum Teil der Weihnachtsdekoration machen. 

Solltest Du Dich für eine Online-Lösung entscheiden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder Du schreibst Emails oder bindest den Adventskalender auf Deiner bestehenden Website ein. Es gibt aber auch spezielle Adventskalender-Anbieter im Netz. Tuerchen oder Myadvent bieten zum Beispiel ein Rundum-Sorglos-Paket für um die 300 Euro. Eine kostenlose Möglichkeit ist zum Beispiel Advientos.

Die nächste Entscheidung, die Du treffen solltest, ist, ob Du jeden Tag ein Türchen füllen möchtest (beziehungsweise an den Tagen, an denen Du in Deiner Praxis arbeitest). Oder ob Du einen Kalender anbietest, der nur vier Kerzen hat - so wie die vier Adventswochen. Oder sechs Möglichkeiten etwas zu öffnen, wenn Du Nikolaus und den Weihnachtstag noch dazu nimmst. 

Soll Dein Kalender nur einmal pro Tag zu öffnen sein (Sprich: Der erste Klient des Tages darf das Säckchen aufpacken und bekommt den Inhalt) oder bekommt jeder, der an dem Tag kommt, den Inhalt des Türchens? Letztere Version kann unter Umständen auch eine finanzielle Herausforderung sein. 

Sobald Du die Grundsatzidee festgelegt hast, mach Dich ans Ausgestalten und Vorbereiten. Denn meiner Erfahrung nach verschlingt das enorm Zeit. Viel mehr als gedacht. Weil man sich vertüddelt während des Verpackens. Oder eine Woche lang keine Audio aufnehmen kann, weil man erkältet ist. Oder weil die Lieferzeiten länger sind als gedacht. Gerne wird aufgeschoben, weil ja erst Oktober oder November ist. Aber *friendly reminder* der Adventskalender beginnt eben mit dem 01.12. und nicht mit Weihnachten. Schlechte Erfahrungen habe ich auch damit gemacht, sich nur das Grundgerüst zu überlegen und die Türchen "on the go" zu befüllen. In der Vorweihnachtszeit ist so viel zu tun. Von der Weihnachtsfeier bis zum Plätzchen backen oder Geschenke besorgen. Jeden Morgen von neuem Content zu erstellen oder Türchen-Inhalt einzukaufen ist viel zu stressig. Meine zeitliche Empfehlung nach all den Jahren: Grundidee entwerfen bis Anfang Oktober. Fertig stellen spätestens Mitte November! Dann kann das erste Türchen völlig entspannt geöffnet werden. 

• Achtsamkeitsübungen
• Positiv Denken-Übungen
• Entspannungsübungen
• Gute Suggestionen für den Start in den Tag
• Das innere Kind entdecken in der Vorweihnachtszeit
• Bucket-List Dezember
• Mini-Hypnose-Audios
• Assoziationsübungen zu Bildern
• Wohlfühl-Anregungen
• Ätherische Öle
• Tee
• Duftkerzen
• Weihnachtliche Geschichten
• Märchen
• Handgemachte Marmeladen
• Sorgenfresserchen
• Glückskekse
• Handschmeichler
• Zitate/Kalendersprüche
• Meditative Musik (Achtung GEMA, wenn nicht selbstgemacht oder Lizenz gekauft!)
• Positiv-Tagebuch mit Tagesfragen (Wer hat Dir heute ein Kompliment gemacht? etc.)
• Kleine Artikel mit Praxis-Logo (Kugelschreiber, Notizblock)
• Lebkuchen mit Praxis-Logo oder -Aufschrift
• Gefühl in Metaphernform als Bild (z.B. Wut als Teufelchen) und Umgang damit
• Gelegenheiten, Nein zu sagen für jeden Tag

Wichtig ist, etwas auszusuchen, was einerseits zum Großteil Deiner Klienten und deren Themen passen könnte und andererseits auch zu Deiner Persönlichkeit und dem wofür Du stehst, stimmig ist. Mir als kreativ-handwerklichem Genussmenschen liegt die Idee mit den selbstgemachten Marmeladen zum Beispiel sehr. Einen Kalender mit 24 Fitnessübungen für Körper und Seele würde man mir eher nicht abnehmen. 

Zuletzt vielleicht noch ein Tipp: Komm nicht auf den Gedanken, Rabattgutscheine für Deine Sitzungen in den Adventskalender zu packen. Das schadet Deinem Geschäft. Du bist kein Klamottenladen, der die in Bangladesch gefertigte und für wenige Euros eingekaufte Ware mit 500 Prozent Gewinn weiterverkauft und somit problemlos 20 Prozent Rabatt geben kann. Du verkaufst Deine Zeit und Deine Leistung. Die Wertschätzung dafür sollte bleiben. Und vor allem züchtet man mit einem Einmal-Rabatt den Wunsch nach mehr, der vorher bei Deinem Klientel wahrscheinlich gar nicht im Kopf war. Denn genauso wenig wie man beim Therapeuten nach einem Nachlass fragt, fragt man beim Bäcker ob man das Brot billiger bekommt.