
Ist Selbstbestimmung nur ein trendiges Schlagwort einer Egoisten-Gesellschaft, in der jeder nur an sich denkt? Oder ist sie der eigentliche Schlüssel zu echter Qualität und Authentizität, die wir in unserer Arbeit erleben? In meiner Hypnose-Praxis habe ich gelernt, dass wahre Selbstbestimmung der Schlüssel zu echter Veränderung ist. Sie ermöglicht mir, unabhängig und individuell zu arbeiten, ohne von äußeren Erwartungen oder Vorgaben eingeschränkt zu werden. Nur wer den eigenen Weg geht, kann sein volles Potenzial entfalten. Selbstbestimmung ist nicht nur ein Luxus, sondern die Grundlage für eine authentische und wirkungsvolle Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis. Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Blogparade "Was ist Selbstbestimmung?" meiner Blogger-Kollegin Sandra Hoppenz.
Selbstbestimmung und die eigene Praxis
Die größte Form der Selbstbestimmung, die ich in meiner eigenen Hypnose-Praxis erlebe, ist die totale Freiheit in Bezug auf wann, wie viel und wo ich arbeite. Ich kann meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass er meinen Bedürfnissen entspricht. So passe ich meine berufliche Tätigkeit an mein Leben an, nicht umgekehrt. Ich bestimme, wie viele Klienten ich pro Woche annehme und wann ich mit ihnen arbeite – ohne den Druck von vorgesetzten Stunden oder festgelegten Arbeitszeiten. Obwohl ich natürlich ein Grundgerüst von Praxistagen habe, bin ich in der Lage, mir mal an einem Donnerstag frei zu nehmen, um mit einer Freundin frühstücken zu gehen. Dafür lege ich mal an einem anderen Tag eine Abend-Schicht ein, um die Stunden wieder hereinzuholen. Ich kann mir auch meinen Urlaub planen, wie ich möchte, ohne jemanden um seine Meinung zu fragen. Und ich entscheide, ob ich nur offline in meinen Praxisräumen oder auch online von zu Hause aus arbeite.
Diese Flexibilität ist für mich nicht nur ein Vorteil, sondern immer mehr Voraussetzung für meine eigene Lebensqualität und meine Fähigkeit, als Hypnotherapeutin gute Arbeit zu leisten. Durch genügend Freiheit und Pausen, kann ich immer in guter Energie arbeiten. Muss mich niemals zu einer Sitzung zwingen. Bin zu jeder Zeit präsent und fokussiert beim Klienten. Und das merkt man an den Ergebnissen meiner Klienten.
Ein weiteres wichtiges Element der Selbstbestimmung in meiner Hypnose-Praxis ist die Freiheit, mit wem ich arbeite. Ich habe mich mit den Jahren auf bestimmte Themen spezialisiert (Trauma, Angst, Schmerz). Unabhängig vom Thema, erlaube ich mir aber auch, Klienten abzulehnen. Zum Beispiel weil einfach die Chemie nicht stimmt. Oder weil mir die passive Einstellung eines Klienten gegenüber der Therapie nicht passt. Oder weil es an Motivation mangelt. Ich will keine "Wasch mich, aber mach mich nicht nass-Klienten" in meiner Praxis. Ich entscheide aber auch, wo Klienten Grenzen überschreiten. Wo es für mich zu persönlich wird. Wo ich denke, dass das ambulante Setting nicht mehr ausreichend ist. Oder ein Kollege vielleicht die bessere Wahl für den Klienten ist. Nicht mit jedem arbeiten zu müssen ist eine wichtige Komponente der Selbstbestimmung.
In meiner therapeutischen Arbeit habe ich die Freiheit, selbst zu entscheiden, mit welchen Techniken ich arbeite. Keine Krankenkasse, kein Arbeitgeber schreibt mir vor, welche Methoden ich verwenden soll oder welche ich nicht verwenden darf. Ich persönlich bin kein Fan von Grabenkriegen zwischen therapeutischen Ansätzen, sondern eher ein Mensch, der kreativ kombiniert und integriert. Hypnotherapie mit einem Schuss Systemik, einer Portion Kunsttherapie, etwas EMDR, ein bisschen Verhaltenstherapie, einer Prise Transaktionsanalyse und einem Löffelchen Entspannungstechniken. Dazu noch etwas Lachyoga und Klangmassage - und dann umrühren und dem Klienten ein individuelles Süppchen brauchen. Dazu habe ich über die Jahre meine ganz eigene Therapeuten-Persönlichkeit entwickelt. Ich bin zu jedem Zeitpunkt völlig klar, wer ich in der Beziehung mit dem Klienten bin und wie ich arbeite. So sehe ich mich zum Beispiel niemals als Rat-Schläger. Sondern als Pfadfinder, Wegbegleiter und erfahrenerer Klient.
Ich habe die Freiheit, jede Sitzung so zu gestalten, dass sie für den Klienten maßgeschneidert ist – ohne Einschränkungen durch vorgegebene Skripte oder starre Konzepte. Ja ich plane mir auch so viel Zeit ein, dass ich die Dauer einer Sitzung etwas variieren kann.
Dazu kommt, meine Hypnose-Praxis ist eine reine Selbstzahlerpraxis. Ich arbeite unabhängig von den Krankenkassen. Meine Klienten bekommen also Termine ohne große Bürokratie. Sie müssen sich nicht zu zwanzig Sitzungen plus verpflichten. Und falls wir nach acht Sitzungen feststellen, dass es bereits gut ist oder so gut, dass jemand "alleine laufen" kann, können wir einfach aufhören. Ohne dass der Klient zwölf weitere, weil beantragte und genehmigte Sitzungen, absitzen muss und damit das Gesundheitssystem geschröpft wird. Meine Klienten haben keine monatelangen Wartezeiten wie auf kassenbezahlte Therapie. Ich kann meine Zeit ausschließlich auf die gemeinsame Arbeit aufwenden, muss keine seitenlangen Berichte an eine Krankenkasse schreiben. Und: Wer selbst zahlt, will meistens wirklich eine Veränderung.
Ein letzter wichtiger Punkt in Bezug auf Selbstbestimmung ist für mich, dass ich auch im Marketing selbst entscheide, was für mich richtig ist. Welche Kanäle ich nutze, um meine Praxis bekannter zu machen. Welche Strategien ich anwende. Ob ich Trends hinterherhüpfen will oder nicht. Mit welchen Zuweisern oder Institutionen ich zusammenarbeite. Wen ich weiterempfehle. Mir ist wichtig, was "Werbung" angeht, immer authentisch zu bleiben. Meine Werte zu vertreten. Mich so nahbar zu machen, dass ein Klient weiß, auf wen er sich einlässt, wenn er die Praxis betritt und dass er sich gut aufgehoben fühlt - mit allem gebotenen Respekt. Mit Integrität und Vertrauen.
Diese Menschen haben meinen Weg der Selbstbestimmung beeinflusst
Bernhard Tischlinger: Einer meiner Supervisoren. Eine richtig coole Socke, der ganz sein eigenes Ding macht. Verhaltenstherapeut und doch kein bisschen der typische Therapeut. Individualität und Direktheit sind seine beiden Vornamen. Von ihm habe ich mir abgeschaut, "anders" zu sein.
Andreas Wolf: Mein erster Hypnose-Ausbilder, Supervisor, Kollege und Freund. Von ihm hab ich sehr viel darüber gelernt, was ich heute über Hypnose weiß. Und ich habe viel mitgenommen über die Einstellung als Therapeut, das breite Denken und individuelles Vorgehen.
Judith Peters: Meine Blogmentorin. Von ihr habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die eigene Botschaft mit lauter, starker Stimme in die Welt zu tragen. Und mit Frauenpower an die Dinge ranzugehen.
Simone Abelmann: Meine kreative Sketchnotes-Zeichen-Unterstützerin. Durch ihren Kurs hat mein erstes Buch "Hypnose ohne Skript" das Licht der Welt erblickt. Und ihr Satz "unperfekt ist perfekt" begleitet mich seither.
Markus Cerenak: Durch seine Bücher und Anregungen bin ich auch zur Hamsterrad-Rebellin geworden - völlig frei von Bullsh..
Walter Epp: Durch seinen Schreibclan ruft er mich immer wieder zu Qualitätsbewusstsein auf. Es geht nicht um hirnloses Mitlaufen mit dem x-ten Marketingtrend. Sondern um überlegtes, strategisches Vorgehen und gute Arbeit.
Katharina Lewald: Mit ihr bin ich vor zehn Jahren in das Thema Online-Business gestartet. Hab das erste Online-Angebot entwickelt, hab verstanden, was Launchen heißt und habe damit begonnen, nicht nur Zeit gegen Geld zu tauschen.
Sebastian Fiddicke: Im Coaching mit ihm lernte ich unendlich viel über die Macht der Positionierung, das Erstellen von Verkaufsseiten und die Power von Storytelling. Und er war der erste, der mich angeregt hat, größer zu denken. Meinen völlig eigenen Weg zu gehen, aber dabei die Selbstfürsorge nicht zu vergessen.

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