Hypnosetechniken und Grundwissen über Probleme, mit denen Klienten zu uns kommen. Gerade habe ich als Dozentin eine Gruppe von neun Menschen mit diesen Themen rund um Hypnose vertraut gemacht. Alles davon ist wichtig. Aber noch wichtiger ist: ich konnte diesen Leuten vermitteln, dass ich für Hypnose als Methode brenne. Dass ich nach zwölf Jahren dauerhafter Anwendung mit jedem Tag mehr davon überzeugt bin, dass sie für viele Klienten eine ideale Methode ist - sowohl in der Therapie als auch im Coaching. Gleich liefere ich Dir zehn Gründe, warum ich Hypnose als meine berufliche Heimat ausgewählt habe und warum ich sie liebe.
Die Inhalte dieses Blogartikels
1. Hypnose ist eine sanfte, schonende Methode
2. Ressourcen des Klienten: optimal genutzt
3. Als Therapeutin bin ich kein "Rat-schläger"
5. Hypnose ist jedes Mal anders
6. Hypnose ist häufig schneller als andere Methoden
7. Hypnose ergänzt andere Methoden hervorragend
9. Hypnose ist eine Erlebenstherapie
10. Hypnose nimmt den Klienten in die Verantwortung, entlastet ihn aber gleichzeitig
1. Hypnose ist eine sanfte, schonende Methode
Ich arbeite viel mit traumatisierten Klienten. Da verbietet es sich, mit Hammer und Brechstange vorzugehen. Gleichzeitig ist der Leidensdruck hoch. Die Arbeit mit dem Unterbewusstsein bietet die Möglichkeit, dissoziiert zu arbeiten. Zum Beispiel kann es so sein, dass der Klient bewusst keine inneren Bilder sieht. Es bleibt alles wie im Nebel. Er spürt lediglich, dass das Unterbewusstsein arbeitet (zum Beispiel ideomotorisch). Oder aber wir nutzen die Kinotechnik. Es läuft im Kino der entscheidende Problemfilm. Aber mit verzerrtem Bild. Viel zu schnell, so dass gar nichts erkennbar ist. Oder mit lustiger Musik hinterlegt. Der veränderte Film kann dann assoziiert angesehen werden.
So kann Retraumatisierung vermieden werden. Das Unterbewusstsein gibt die Grenze des Aushaltbaren vor. Wenn etwas noch zu viel wäre oder noch zu wenig Ressourcen da sind, um es anzusehen, erzeugt das Unterbewusstsein Widerstand. Dann geht ein Prozess nicht weiter. Oder der Klient sieht nichts. Insofern ist Hypnose eine sehr sanfte Methode.
2. Ressourcen des Klienten: optimal genutzt
Ich stelle mir das Unterbewusstsein immer als den Teil eines Eisbergs vor, der unter Wasser liegt. Den Teil, der ad hoc nicht gesehen werden kann. Darin gibt es das ein oder andere gut verborgene, schwierige Thema oder Trauma. Es tummeln sich aber auch jede Menge Ressourcen. Fähigkeiten und Fertigkeiten. Charaktereigenschaften. Problemlösekompetenzen. Dinge, die man mal konnte, aber vergessen hat. All das zu aktivieren, ist unter anderem die Aufgabe der Hypnose. Wir erzeugen einen bestimmten Zustand, in dem es möglich ist, sich mit den eigenen Ressourcen zu verbinden. Einmal damit assoziiert, ist es möglich, diesen positiv aufgeladenen State (egal ob Entspannung, Mut oder Schmerzfreiheit) zu ankern. Zum Beispiel mit einem Wort, einer Farbe oder einer Geste. So kann die Ressource in den Alltag mit hineingenommen werden. Eine Verbesserung erfolgt für den Klienten also aus sich heraus. Er erlebt Selbstwirksamkeit und Selbstkontrollfähigkeit.
3. Als Therapeutin bin ich kein "Rat-schläger"
Arbeite ich einen Tag lang ausschließlich mit Hypnose, fühle ich mich danach fit wie ein Turnschuh. Arbeite ich hauptsächlich mit Gesprächen, fühle ich mich deutlich mehr angestrengt. Das liegt daran, dass Hypnose es mir ermöglicht, mir nicht irgendwelche Tipps aus den Fingern saugen zu müssen, die dann vielleicht eh nicht passen oder nicht angenommen werden. Ein Ratschlag ist halt manchmal auch ein Schlag. In der Hypnose müssen wir keine "Rat-schläger" sein. Das Unterbewusstsein kennt die Lösungen für die Probleme des Klienten. Es liegt bereits alles in ihm. Mein Job ist lediglich, den Zugang dazu zu ermöglichen. Zum Beispiel in Form eines bestimmten Zustands (der Trance) oder durch bestimmte Hilfsmöglichkeiten, die den Kontakt zum Unterbewusstsein sicherstellen (zum Beispiel Weiser Ratgeber, Helfer, Fingerzeichen). Das impliziert auch: Nicht ich "mache" den Erfolg. Sondern ich unterstütze, leite an, gestalte die Rahmenbedingungen. Das, was hilft, bin nicht in erster Linie ich. Allerhöchstens noch die Gestaltung der Klient-Therapeut-Beziehung.
4. Kreativität ist Trumpf
Hypnose an sich ist schon ein kreativer Zustand. Lösungen werden gefunden - häufig bildlich. Die hohe Mauer, die am Weiterkommen hindert, wird zerstört. Der Teil, der die Panikattacken symbolisiert (eine achtköpfige Krake mit Riesenzähnen) entpuppt sich als Helfer vor Überlastung im Job und verwandelt sich im Bild in ein Mini-Oktopus-Stofftier. Aber nicht nur der Zustand der Trance ist durch das Verringern oder Ausschalten des "kritischen Faktors" und den Zugang zu inneren Bildern kreativ. Auch Du als Hypnoseanwender kannst kreativ werden. Ich beschäftige mich viel mit Märchen, Geschichten und Metaphern. Aber auch mit Symbolen, Anekdoten, Mythen, Archetypen und inneren Bildern. Und gebe in verschiedenen Techniken hypnotische Inputs aus diesen Bereichen.
5. Hypnose ist jedes Mal anders
Das Replizieren immer wieder gleicher Handlungsstränge à la Lehrbuch würde mich langweilen. Hypnose hingegen ist mit jeder Person anders. Es gibt keine hundertprozentig starren Vorgehensweisen. Ich habe einen Plan, eine Technik im Kopf, aber schwinge mit dem Unterbewusstsein des Klienten. Lasse mich individuell ein. Bleibe flexibel. Bin offen für das, was es braucht, um das Ziel zu erreichen. Nimm zehn Klienten mit Panikattacken, denen ein Trauma zugrunde liegt. Du wirst in zehn Fällen an einer anderen Ursache landen. Andere Dinge finden, die auf der Symptomebene helfen. Zehn verschiedene Anker für einen entspannten State setzen. Es wird nie langweilig. Individueller und klientenzentrierter geht einfach nicht.
6. Hypnose ist häufig schneller als andere Methoden
Ich mag keine Grabenkriege nach dem Motto "Methode x ist besser als Methode y". Aber ich habe in den Jahren die Erfahrung gemacht, dass es Behandlungsmethoden gibt, die dem Klienten recht schnell erste Erleichterung schaffen und die es vermögen zügig zum Punkt zu kommen. Und andere, die eben länger brauchen. Hypnose ist super effektiv. Findet schnell den Schmerzpunkt, um den es geht. Kann in kurzer Zeit gut stabilisieren. Schafft es, eine erste Symptombesserung hinzubekommen. Deshalb schätze ich sie besonders bei Klienten mit Schmerz, Angst und Trauma.
7. Hypnose ergänzt andere Methoden hervorragend
Es benötigt kein Entweder-Oder. Hypnose geht wunderbar an der Seite und in Kombination von anderen Behandlungsmethoden, darunter besonders Verhaltenstherapie, Systemische Therapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, tiergestützte Therapie, EMDR, NLP, Entspannungsmethoden. Innerhalb des Behandlungsplans kann gewechselt werden zwischen einer und der anderen Methode - bei entsprechender Ausbildung natürlich. Oder es können Elemente aus den anderen Bereichen mit einfließen. Eine Klientin mit einer Angststörung könnte so zum Beispiel von einer Kombination aus Hypnose (Regression zur frühesten Auslösesituation sowie zum peinlichsten Moment und zum belastendsten Moment, innere Kindheilung wenn notwendig), Entspannungstherapie (zum Beispiel Autogenes Training) und Kunsttherapie (Ungegenständliche Darstellung des Angstgefühls, Collage zum Zielzustand) profitieren.
8. Es wird nicht nur geredet
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - sagt schon eine alte Redewendung. Bewusstes Arbeiten an manchen Themen ist super. Von seinen Themen zu erzählen entlastet. Durch Reden, Spiegeln und empathisches Verstehen wird Beziehung geschaffen. Aber häufig drehen sich Klienten im Kreis, versinken im Sumpf von Glaubenssätzen und Symptomtrance. Oder bleiben im Kopf. Allein dort lassen sich die Probleme aber nicht lösen - sonst wären sie wahrscheinlich schon gelöst. Durch Hypnose ist es möglich, die Gefühlsebene miteinzubeziehen. Das Reden, Denken, Rationalisieren einzudämmen. Vom Außen in die innere Welt zu gehen. Dort ist es stiller, klarer, intensiver. Und dort liegen die Lösungen, die dann als Erkenntnisse wieder ins Bewusstsein transportiert werden können.
Nicht reden zu müssen entlastet viele Klienten. Nicht jeder kann genau beschreiben, was er hat und wie es ihm geht. Nicht jeder hat guten Zugang zu Gefühlen und Bedürfnissen.
Als Therapeut profitierst Du auch davon, wenn der Klient mal nicht redet. Mit geschlossenen Augen in Trance liegend, reduziert sich nämlich das Tempo, die Anspruchshaltung und somit der Druck auf den Therapeuten.
9. Hypnose ist eine Erlebenstherapie
Mit Hypnose erzeugen wir innere Bilder. Bestimmte Zustände. Kreieren Erleben. Uns reicht es nicht, auf der Ebene der Gedanken aktiv zu sein. Es geht ums Hier und Jetzt. Und was ein Klient da fühlt, hört, sieht, riecht, schmeckt. Wir erzeugen einen gewissen "State", mit dem Gefühle und Körpersensationen verknüpft sind. Und stellen übers Ankern sicher, dass dieser State im Alltag repliziert werden kann. Erzeugen wir zum Beispiel über die Elman-Induktion einen tiefen Zustand der Entspannung, wird der sich nicht theoretisch vorgestellt, sondern der Klient ist direkt drin. Erlebt ihn. Hier in der Praxis. Im Moment. Und erlebt dadurch auch erste positive Auswirkungen. Zum Beispiel, dass sich der Herzschlag beruhigt hat. Oder dass der Rücken nicht mehr weh tut. Es wird sofort besser. Die Hoffnung auf "Heilung" steigt.
10. Hypnose nimmt den Klienten in die Verantwortung, entlastet ihn aber gleichzeitig
Hypnose führt das Unterbewusstsein neben dem bewussten Ich des Klienten und des Therapeuten als dritte Instanz ein ("Therapeutisches Tertium"). Das heißt: der Klient muss die Lösung nicht bewusst wissen, darf sich unterstützen lassen von einem Teil in sich. Veränderung muss keine harte Arbeit sein, kein Kampf. Es darf leichter gehen. Diese innere Weisheit kennt den Weg. Kennt die einzelnen Schritte zum Ziel. Ich höre förmlich, wie der Klient aufatmet, wenn ich das erkläre. Aber das heißt auch: für die Veränderung ist er selbst verantwortlich. Nicht an der bösen Stiefmutter, dem schwierigen Chef oder der angespannten finanziellen Situation hakt es. Sondern an dem eigenen Umgang damit. Raus aus der Hilflosigkeit. Raus aus der Opferrolle. Aktiv werden. Das Unterbewusstsein zeigt wie. Und wenn was nicht klappt, ist es auch nicht die "Schuld" des Therapeuten.
Ich bin Julia
und mein Herz schlägt für Hypnose
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