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Monatsrückblick Juli 2022: Und ewig grüßt das Schwarz-Weiß-Spiel

Monatsrückblick Juli 2022: Julia Georgi mit Familie vor VW Käfer bei der Oldtimer Rallye

Auf Regen folgt Sonnenschein. Kein Licht ohne Schatten. Sieh doch nicht nur schwarz-weiß. Du kennst sie doch alle, diese Sprüche, oder? Aber genauso klischeehaft zweigeteilt war mein Juli 2022. Es gab unglaublich schöne Momente, energiegeladene neue berufliche Ideen, aber auch psychische Herausforderungen und physische schwarze Löcher. Aber lies selbst...

Die Inhalte dieses Blogartikels

Berufliches im Juli 2022

Eintauchen in die Traumawelt

Patientenakten
Es gibt Themen, die man nicht einfach zu den Akten legen kann, wenn man nach Hause geht. Themen, die Grundsatzfragen des Lebens und des therapeutischen Arbeitens aufwerfen.

 

Im Juli 2022 war ich mit schwerst traumatisierten Patienten konfrontiert. Kriegsverletzte, ukrainische Soldaten. Menschen, die Gliedmaßen verloren haben. Deren Freunde und Kollegen neben ihnen verstorben sind. Die getrennt von ihren Familien in einem deutschen Krankenhaus liegen und nicht wissen, ob Kinder, Partner oder Eltern gefährdet sind. Mit der Aussicht, wahrscheinlich ihren Beruf nicht mehr ausüben zu können. Mit der Hoffnung, durch Prothesentechnik ihre Arme und Beine wieder benutzen zu können. Und der ernüchternden Erfahrung dass der Typ aus dem Internet, der mit Prothese Karate machen kann, eben doch nur ein Einzelfall ist. Und das alles, ohne ein Wort Deutsch zu können. 

 

Ich begab mich mit Hilfe einer Dolmetscherin in das Spannungsfeld der Kulturen, in das Vorurteilsfeld der Geschlechterunterschiede, in die Welt Militärdenken versus Zivilistenanschauung. Ich ließ mich emotional ein auf jede einzelne Geschichte, auch wenn das kaum aushaltbar erschien. Unermessliches Leid. Kein Wunder, dass die Betroffenen das durch Leugnen und Rationalisieren abwehren müssen. 

 

Ich sah aber auch, wie hilfsbereite russische Kollegen den Ukrainern verschlossen und vorurteilsbehäuft begegneten. Sah, wie Missverständnisse und fehlgeleitete Erwartungen sich emotional entluden. 

 

Und ich lernte daraus zwei Dinge: Erstens bin ich unendlich dankbar für meine Familie, für Gesundheit, Frieden, Sicherheit und Wohlstand. Und zweitens erkannte ich wieder einmal, dass es wichtig ist, sich manchmal auch gegen alle Widerstände für jemanden einzusetzen - gleichzeitig aber keinen Dank dafür zu erwarten. Denn die Welt des Traumatisierten dreht sich naturgemäß erst einmal um sich selbst und ums tägliche Überleben. Da ist noch kein Platz für soziale Wahrnehmung. Das aber anzunehmen und auch den Menschen gegenüber zu vertreten, die dann "Undank ist der Welten Lohn" skandieren, ist unglaublich schwer. 

 

Ich bin froh, ein klein wenig mehr Menschlichkeit und Verständnis in die Welt hinausgetragen zu haben, auch wenn mein Preis dafür hoch war.

Ende des zweiten Durchstarten-Programms

Julia Georgi Notizbuch Durchstarten-Programm
Durch das Programm begleitet mich mein Notizbuch. Ich bin nämlich ein großer Fan von Lernen durch handschriftliche Notizen. Darin notiere ich, worauf ich beim nächsten Durchlauf achten muss. Wichtige Fragen der Teilnehmer. Ideen für weitere Fortbildung

 

Der zweite Durchlauf des neunmonatigen Weiterbildungsprogramms "Professionell Durchstarten als Hypnose-Coach/-Therapeut" endete im Juli 2022. Ich durfte Prozesse begleiten, die ausgehend von Unsicherheit und Überforderung über klare Schritte und To-dos in einem vollen Praxis-Terminkalender mündeten.

 

Ich durfte wieder viel darüber lernen, wie unterschiedlich Menschen sind und damit die Wege, die sie gehen. Weil ich dieser Vielfalt und Individualität noch besser Rechnung tragen möchte, werde ich ab Herbst wieder vermehrt 1:1 Arbeit anbieten. Gruppen sind wertvoll, motivierend, befruchtend - keine Frage. Aber vielfach blockieren eigene Glaubenssätze oder Erlebnisse noch das Umsetzen. In einer Gruppe kommt der ein oder andere Teilnehmer dann ins Hintertreffen, fühlt sich unwohl, wenn die Mitstreiter an ihm vorbei ziehen. Ich bin noch dabei eine Entscheidung zu fällen, ob ich zusätzlich zum Durchstarten-Programm das Mentoring anbiete oder eventuell die 1:1 Arbeit als Auftakt zur Gruppe anbiete. 

 

Was ich in diesen neun Monaten auch erlebt habe waren technische Pannen. Live gehen in der Facebook Gruppe ging nicht. Ich habe eineinhalb Stunden gesprochen und festgestellt, dass das Video nicht aufgezeichnet wurde. Die Email mit den Einloggdaten zum Kurs wurde in der falschen Zeitzone verschickt, sprich: zu spät. Na ja, ich gelobe Besserung im nächsten Kurs, der übrigens im September 2022 startet. 

 

5-Tage-Training "Deine Praxis - Dein Preis"

Ich bin ganz hibbelig, wenn ich darüber berichte. Ich habe mich im Rahmen meiner Herbst-Challenge für folgendes Thema entschieden - Trommelwirbel - Honorarberechnung für Coaches, Therapeuten, Trainer und Berater. Dieses Thema liegt mir wirklich am Herzen, weil ich festgestellt habe, dass über das Thema Geld, Geld verdienen und Verkaufen einfach nicht gern und oft genug gesprochen wird. Mit der Folge, dass viele Praxisinhaber fatale Fehler bei der Preiskalkulation begehen. Zu wenig Einnahmen heißt häufig, dass der Spaß "eigene Praxis" endet, bevor er richtig begonnen hat. 

 

In meinem 5-Tage-Training geht es darum, was ein angemessener Preis für Deine wertvolle Arbeit ist und wie Du ihn genau berechnest. Ich zeige Dir, welchen Preis Du mindestens verlangen musst, um mit Deiner Praxis nicht pleite zu gehen. Du bekommst ganz genau gezeigt, welche konkreten Faktoren in Deine Honorarberechnung einfließen sollten. Und auch das Thema Mindset kommt nicht zu kurz, wenn ich darauf eingehe, welche Glaubenssätze in Bezug auf Geld Deinen Preis bisher sabotiert haben und wie Du das verändern kannst. Zum Schluss gebe ich Dir noch ein paar Informationen an die Hand, wie Du Deinen Preis gegenüber Deinen Klienten richtig kommunizierst

 

 

 

 

Fackel nicht lange und meld Dich an - das Training ist für 0 Euro zu haben. Wir starten am 26.09.2022. Es wird bestimmt großartig!

Privates im Juli 2022

Oldtimertreffen - unterwegs im Schnauferl

Julia Georgi im 50er Jahre Kostüm mit ihrer Familie
Vor der Rallye ist alles immer besonders aufregend. Die Karte wird studiert. Stift und Block gezückt, um sich bei der Betriebsführung Notizen zu machen, denn später werden Fragen dazu gestellt. Die Fahrzeuge stellen sich nach Startnummern auf. Und los

 

175 Teilnehmer mit mehr als 70 Fahrzeugen nahmen in diesem Jahr an der Oldtimer-Rallye in Ortenburg teil. Darunter mein Mann, meine Tochter und ich im VW Käfer, Baujahr 1954. Eine 130 Kilometer lange Strecke führte durch das schöne bayerische Rottal, man saß zusammen, aß, bewältigte Aufgaben, beantwortete Fragen. Ein Heidenspaß. Alleine schon, dass wir uns ins 50er Jahre-Outfit warfen war eine besondere Freude. 

 

Kurz vor dem Ziel jedoch stank es plötzlich übel. Rauch stieg auf. Er kam von unter der Rückbank, direkt unter meinem in mehrere Lagen Tüll gekleideten Allerwertesten. Schnell hechtete ich nach draußen, na ja, so flink man eben aus dem Fond eines Käfers mit einem Petticoat hechten kann. Es brannte tatsächlich. Die Batteriebefestigung hatte sich verabschiedet. Es kam zu Reibung und Funkenflug und so konnte die mit Rosshaar ausgekleidete Rückbank ankokeln. War aber alles in 10 Sekunden behoben. Mir blieb nur der Schrecken und jede Menge Spott. 

 

Für die ganze Action wurden wir jedoch mit dem Pokal als Gesamtsieger der Rallye entschädigt. Wir hatten uns als Familie die meisten Punkte erspielt, worauf ich wirklich stolz bin. 

Das Virus ist ein mieser Verräter

Julia Georgi positiver Corona-Test
Am Tag zuvor hatte ich die ersten Symptome, der Test war aber eindeutig negativ. Und dann das. Obwohl ich ja wusste, dass das jederzeit passieren kann, war ich ganz schön geschockt über den zweiten Strich.

 

Ganz lange sind meine Familie und ich verschont geblieben. Bei der ersten Veranstaltung seit zwei Jahren, wo wir mehr als zehn Leute ohne Masken trafen, hat es zugeschlagen: das Virus. Erst wurde ich krank, dann mein Mann und zum Schluss auch meine kleine Tochter. 

 

Allen, die sagen, Corona sei nur eine Erkältung oder gar eine Erfindung der Politik, muss ich hier einmal eine gepflegte Ansage machen: Die Fakten abseits der Scheuklappen heißen:  Fieber, Schüttelfrost, Geruchs- und Geschmackssinnsverlust, Kopfschmerzen, bleierne Müdigkeit, extremes Schwitzen, Schwindel, Herzrasen, Husten, Schnupfen, Bauchschmerzen. All das war dabei und lässt sich nicht wegdiskutieren oder ignorieren.  

 

Kaum meinte man, es gehe besser, kam der miese Verräter von hinten an und warf einen zurück. Ganze zwei Wochen war ich weg vom Parkett. Und es ist noch nicht vorbei. Meine bisherigen Erfahrungen verarbeite ich gerade in einem Blogartikel, der hoffentlich ein paar Menschen da draußen unterstützen kann. 

Der Häschenplan

Zwerghasen
Das weiße Weibchen - wir nennen sie wohl Snowball - und das schwarze Männchen - bisher noch ohne Namen, dürfen bald bei uns einziehen. Es handelt sich dabei um Farbenzwerge - kleinbleibende Kaninchen.

 

Ein Spaziergang mit meiner Tochter. Sie traf am Zaun eine ihrer Kindergartenfreundinnen. Und die hatte ein winzig kleines Lebewesen auf dem Arm. Dies entpuppte sich nach genauerem Hinsehen als ein eine Woche altes Zwergkaninchenbaby. Ich völlig entzückt. Meine Tochter im siebten Streichelhimmel. Klammheimlich schmiedeten wir beide einen Plan, wie wir meinen Mann davon überzeugen können, dass im Garten auch noch Kaninchen Platz haben. 

 

Ich bin kein Freund von halben Sachen. Also informierte ich mich ausführlich über Kaninchen: Über artgerechte Haltung. Über Ernährung. Über Vergesellschaftung. Mit jeder Website, die ich öffnete und jedem Video, das ich anschaute, wurde mir klar: es gibt Millionen Informationen und es ist für Anfänger wirklich schwierig, das Richtige herauszufiltern. Deshalb beschloss ich: wenn bei uns Kaninchen einziehen, dann gibt es auch einen Kaninchen-Hobbyblog. 

 

Der erste Schritt dorthin war, dass meine Tochter zu mir sagte: "Mama, können wir jetzt anfangen, dem Papa zu sagen, dass wir unbedingt Kaninchen brauchen?" Es war einiges an Bestimmtheit und Erklärung notwendig, bis sich Papa unwillig geschlagen gab. Es ist schwer, den Frauen in der Familie einen Wunsch abzuschlagen. 

 

Der zweite Schritt war, den Instagram-Kanal "Villakaninchen" zu reservieren. Hiermit seid ihr herzlich eingeladen, unsere ersten Schritte mit den Fellnasen zu verfolgen. 

Was im Juli 2022 sonst noch so los war:

  • Plötzlich stand da ein Esel vor meiner Praxis. Mein Patient dachte übrigens, ich hätte für ihn tiergestützte Therapie organisiert und war schon auf dem Weg zum Streicheln. Leider war ich das dieses Mal nicht.
Ein Esel vor meiner Praxis
Funfact: Ich liebe Esel und wäre selbst beinahe schon einmal in Irland eselgewandert. Die nette Besitzerin berichtete, dass sie genau das tut: sie bietet Eselspaziergänge an.
  • Gartenupdate: Ich erntete weiterhin Gurken, Tomaten, Rucola, Paprika, Salat und zu meiner Begeisterung auch jede Menge frische Beeren und dazu noch Physalis
  • Meiner Selbstverpflichtung, weiterhin vier Blogartikel pro Monat zu schreiben bin ich mehr als nachgekommen. Es macht mir nach wie vor so Spaß und ich arbeite mich durch meine vielen Ideen. 

Mein Blog-Rückblick auf den Juli 2022:

Ausblick auf meinen August 2022:

  • Ich mache mit bei der Blogdekade. Das heißt, ich werde versuchen, 10 Blogartikel in 10 Tagen zu veröffentlichen. Ich erlaube mir aber auch, dass es auf Grund von Urlaub ein paar weniger werden. 
  • Endlich wieder Familien-Urlaub - ich freue mich auf eine geplante, gesunde Auszeit
  • Meine Tochter hat kindergartenfrei. Das heißt, dass ich ganz viel Zeit mit ihr verbringen werde. Gott sei Dank ist schon sehr viel was die Arbeit betrifft vorgeplant.
  • Unsere beiden Häschen dürfen am 17.08.22 einziehen

 

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